Energiepreise treiben Mietpreise in die Höhe
Doch nicht nur die Energiepreise machen den Menschen zu schaffen. Auch die Mieten steigen besonders stark. Verantwortlich dafür ist die hohe Inflation und für die sind wiederum die hohen Energiepreise verantwortlich. Für Mieter*innen heißt das: Sie sind in Wirklichkeit nicht nur von einer Energiepreisspirale nach oben, sondern auch von einer Mietpreisspirale nach oben betroffen und werden dadurch doppelt belastet. Das betrifft vor allem die Mieter*innen von privaten Mietwohnungen. Jedes fünfte Mietverhältnis in Österreich und jedes zehnte in Niederösterreich ist davon betroffen, da die meisten dieser Mietverträge an den Verbraucherpreisindex gebundene Wertsicherungsklauseln enthalten. Und noch ein Problem ergibt sich dadurch: Höhere Mieten befeuern wiederum die Inflation. Davon profitieren in erster Linie dann die Vermieter*innen der Wohnungen, wie zum Beispiel auch Banken. Eine Gewinn-Preis-Spirale nach oben ist die Folge.
Energiekosten lassen Lebensmittelpreise steigen
Als wären die Kosten für Strom, Gas und Treibstoffe sowie stark steigende Mieten an sich nicht genug, drohen – nicht zuletzt durch die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine – die hohen Preise für Energie und Dünger im Jahr 2022 die Lebensmittel massiv zu verteuern. Denn die hohen Energiekosten schlagen sich weltweit beispielsweise über höhere Kosten für Produktion, Verpackung und Transport auf die Lebensmittel durch. Das wird besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen schwer belasten.
Dauerhafte Entlastungen notwendig!
Das von der Regierung angesichts der hohen Energiepreise im März 2022 beschlossene Entlastungspaket von rund 2 Milliarden Euro ist aus der Sicht der AK zu wenig. Da die Energiepreise weiter steigen und dann auf einem höheren Niveau bleiben werden, muss es auch eine dauerhafte Anpassung der Sozialleistungen für armutsgefährdete Haushalte geben. Außerdem sollte das Pendlerpauschale von einem Freibetrag, der Besserverdienende bevorzugt, zu einem Pendlerabsetzbetrag umgebaut werden, um Pendler*innen mit kleinen und mittleren Einkommen zu entlasten. Außerdem müssen Heizkostenzuschüsse deutlich erhöht werden, ein Energie- und Klima-Hilfsfonds zur Bekämpfung der Energiearmut geschaffen und Spekulationen, die Energiepreise weiter in die Höhe treiben und manchen Energieversorgern ungerechtfertigte, höhere Gewinne verschaffen, verhindert werden.