Wir setzen uns für bessere Bildungschancen ein!
Die Corona-Pandemie zwang Mitglieder, Weiterbildungen zu unterbrechen, zu verschieben oder abzusagen. Das führte oft zu komplexen Problemstellungen, wenn Kurse verschoben wurden, die Bildungskarenz aber auslief und eine Rückkehr in den Betrieb nicht möglich war. Die AK hat sich deshalb für die Möglichkeit einer Verlängerung der Bildungskarenz und des Fachkräftestipendiums eingesetzt. Mit Erfolg: Die Bildungskarenz kann um die verlorene Zeit verlängert werden, damit Weiterbildungsmaßnahmen nachgeholt werden können.
Bildungsberatung für 8.800 Mitglieder
Die AK-BildungsexpertInnen führten 8.800 Beratungen durch, davon 7.650 per Telefon, 1.000 per E-Mail. Daneben konnten noch vor der Pandemie die ersten Bildungsberatungs-Pop-up-Stores in St. Valentin und Wieselburg gestartet und eine „Bildungsberatung on Tour“ im Kremser Einkaufszentrum Mariandl durchgeführt werden. Zudem wurden drei Workshops für Transitarbeitskräfte in sozialökonomischen
Betrieben in Amstetten, Gmünd und St. Pölten abgehalten.
Digitalisierung der Angebote
Um AK-Mitglieder während der Pandemie zu unterstützen, wurde das Projekt Video-Bildungsberatung in Betrieben gestartet. MitarbeiterInnen können dabei die IT-Infrastruktur ihrer BetriebsrätInnen für Videoberatung nutzen. Zudem wurden Webinare, Online-Vorträge oder -Sprechstunden z. B. für Studierende, Eltern, BetriebsrätInnen und LehrausbildnerInnen abgehalten.
Sozialpartnerinitiativen für Lehrausbildung und Weiterbildung
Das Hauptaugenmerk der Sozialpartner lag auf dem Umgang mit und den Folgen der COVID-19-Krise. Um zu verhindern, dass es zu massenhaften Auflösungen von Lehrverhältnissen kommt, musste das Berufsausbildungsgesetz geändert werden, damit auch Lehrlinge in Kurzarbeit gehen konnten. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer wurden COVID-Beratungen ins Leben gerufen, in denen Lehrlinge und
Jugendliche rechtlich über Änderungen in der Berufsschule und am Arbeitsplatz
beraten wurden. Zudem wurden Patenschaften für Lehrlinge in der überbetrieblichen Lehrausbildung vereinbart, um einen leichteren Übergang vom Lehrgang zur Lehrstelle zu ermöglichen.
Werkmeisterschule des BFI
Die AK unterstützt nun auch die neue Werkmeisterschule des BFI NÖ in Gmünd. SelbstzahlerInnen können diese qualifizierte Weiterbildung dadurch zu einem leistbaren Preis besuchen.
Grundlagenarbeit: Nachhilfe, Schulkosten, Berufsorientierung
Aufmerksamkeit erregten die Ergebnisse der AK-Nachhilfekostenstudie. Sie zeigt: 470 Euro haben Eltern im letzten Jahr pro Schulkind für Nachhilfe ausgegeben. Bei der zur Berufsorientierung durchgeführten Elternbefragung gaben 60 Prozent der Eltern an, mit den vielen Angeboten zu Bildungs-und Berufsorientierung überfordert
zu sein. Im Sommer 2020 wurde zudem die Schulkostenstudie 2020/2021 gestartet, die Ergebnisse werden 2021 präsentiert.
Förderungen für berufliche Weiterbildung
Während der Pandemie haben Mitglieder von der AK maßgeschneiderte geförderte Weiterbildungsangebote genutzt. Mit dem AK-Bildungsbonus, dem Bildungsbonus spezial, dem Digi-Bonus und dem Digi-Konto wurden über 1.350 Mitglieder mit rund 200.000 Euro gefördert. Die AK unterstützte mit dem Digi-Bonus Mitglieder bei EDV-Basiskursen, wie z. B. Word-, PowerPoint- oder Excel-Kursen, mit maximal 150 Euro (Arbeitssuchende 220 Euro) pro Jahr. Mit dem Digi-Konto wurden digitale Fachkurse, wie z. B. Programmiersprachenkurse, mit 20 Prozent – für Arbeitssuchende sogar mit 40 Prozent – der Kurskosten gefördert. Mit dem Bildungsbonus der AK Niederösterreich erhielten ArbeitnehmerInnen bis zu 120 Euro für AK-gekennzeichnete Kurse bei etwa 60 Bildungseinrichtungen in Niederösterreich. Darüber hinaus unterstützte die AK ArbeitnehmerInnen mit dem Bildungsbonus spezial bei ihrer Fortbildung zur Heimhilfe, zur Pflege(fach)assistenz, bei der Nostrifikation, bei der a. o. Lehrabschlussprüfung, bei der Berufsreifeprüfung und bei der Vorbereitungskurse für den FH/Kolleg/ Aufbaulehrgang und Studienberechtigungsprüfungen.