AK-Projektfonds Arbeit 4.0: "3V für Österreich"

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Die AK Niederösterreich hat sich in ihrem Zukunftsprogramm zum Ziel gesetzt, den Wandel in der Arbeitswelt im Interesse und zum Wohle aller ArbeitnehmerInnen zu gestalten. Durch den Einsatz moderner Technologien sollen zusätzliche, attraktive Berufe entstehen, soll die Arbeitsplatzqualität steigen und die soziale Absicherung gewahrt bleiben. Die AK Niederösterreich hat dafür 2019 den Projektfonds Arbeit
4.0 ins Leben gerufen, dem folgende Ziele zugrunde liegen:

  • Digitale Technik soll Arbeitsbedingungen verbessern und qualitätsvolle, gute Arbeit schaffen.
  • Digitale Technik soll die Mitbestimmung und Zusammenarbeit im Betrieb verbessern.
  • Innovative Konzepte sollen die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben verbessern oder zukunftsorientierte Qualifikation und Weiterbildung der Beschäftigten ermöglichen.
  • Initiativen sollen durch Einbindung und Dialog die Angst vor der Digitalisierung nehmen, auf diesbezügliche Sorgen der Beschäftigten eingehen und ein besseres Verständnis für digitale Prozesse, Datenschutz und Privacy ermöglichen.
  • Förderung regionaler Mobilität.
  • Einbindung älterer ArbeitnehmerInnen in digitale Prozesse.
  • Digitale Gleichstellung, insbesondere von Frauen und Männern.

Die Projekte können von Gebietskörperschaften, Gewerkschaften, Universitäten und Hochschulen, Vereinen, Non-Profit-Organisationen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen gemeinsam mit Betriebsratskörperschaften eingereicht werden. Genehmigte Projekte werden mit Summen zwischen 5.000 und 200.000 Euro gefördert.

600.000 Euro an Fördervolumen genehmigt


Im Jahr 2020 wurde eine Einreichrunde beim Projektfonds Arbeit 4.0 durchgeführt. Davon wurde vom Vorstand der AK Niederösterreich die Förderung von fünf Projekten beschlossen. Es wurde ein Fördervolumen von rund 600.000 Euro für die verschiedenen geförderten Projekte genehmigt. Diese reichen thematisch beispielsweise von der App „Swoliba“, die helfen soll, persönliche erholungsfördernde Strategien  im Homeoffice zu entwickeln, über die Verwendung von Exoskeletten in den Werken der Firma Stora Enso in Brand und Ybbs an der Dona bis hin zu Projekten wie „BRain – Betriebsratsorganisations- und Vernetzungsplattform“ der GPA NÖ und der BetriebsrätInnen österreichischer Fachhochschulen (FH) zur leichteren Vernetzung und zum Informationsaustausch der ArbeitnehmerInnenvertretungen. Ein anderes  Projekt ist „Mein Bild im Netz“, in dessen Rahmen die Internet Ombudsstelle – eine etablierte und staatlich anerkannte Schlichtungsstelle – um ein digitales Unterstützungsangebot zum Thema „Recht am eigenen Bild“ erweitert wurde.

Ausblick 2021 bis 2023: Schwerpunkt „3V für Österreich“

Der Projektfonds Arbeit 4.0 knüpft ab 2021 für drei Jahre thematisch an das von der AK Niederösterreich entwickelte Schwerpunktprogramm „3V für Österreichs Zukunft“ an, das sich intensiv mit den Veränderungen der Arbeitswelt, mit nachhaltiger Verteilungsgerechtigkeit und mit künftigen Strategien zur Versorgungssicherheit auseinandersetzt. Der Projektfonds Arbeit 4.0 der AK Niederösterreich greift diese Schwerpunktthemen bei der Förderung der Projekte auf.

Thema für Einreichungen 2021: Veränderung der Arbeitswelt

Der Schwerpunkt im Jahr 2021 liegt beim Thema „Veränderung der Arbeitswelt“. Digitalisierung und Automation, der verstärkte Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, flexible Formen der Arbeit, Selbststeuerung von Arbeit und Leistung durch die Beschäftigten, Globalisierung und vernetzte Finanzmärkte verändern unsere Arbeits- und Lebenswelt grundlegend. Die Corona-Pandemie verschärft diese Entwicklungen, beschleunigt begonnene Prozesse und Trends und wirft Fragen zur Veränderung der Arbeitswelt und zu unserem zukünftigen Sozial-, Gesundheits- und Steuersystem auf. Für die Einreichungen im Jahr 2021 zum Themenkomplex „Veränderung  der Arbeitswelt“ wurden drei spezifische Projektfelder definiert:

  • Neue Organisationsformen der Arbeit und der Mitbestimmung:
    Digitalisierung verändert wesentliche Bereiche der Arbeit und ihrer Organisation. Durch die Corona-Pandemie mussten vielerorts neue Arbeits- und Organisationsprozesse wie etwa Homeoffice schnell in den Alltag der Beschäftigten integriert werden. Damit werden Fragen zu neuen Konzepten von Organisation, Führung und Mitbestimmung aufgeworfen.
  • (Digitale) Aus- und Weiterbildung mit Fokus auf Jugendliche und junge Erwachsene: Digitalisierung birgt Herausforderungen, aber auch  Chancen, wie neue Berufsbilder, steigende Arbeitsqualität oder die Möglichkeit, sich neue Kompetenzen anzueignen. Dabei ist es wichtig, individuell abgestimmte Lernangebote zu entwickeln. Die Situation der Jungen ist vielerorts durch die Corona-Pandemie besonders prekär und braucht neue Arten der digitalen Wissensvermittlung und E-Learning-Konzepte.
  • Automation, Robotik, künstliche Intelligenz: Von Hilfskräften in der Produktion bis zu Angestellten im Banken-, Verwaltungs- und Versicherungssektor, neue Technologien, Digitalisierung und Robotik verändern Arbeitsabläufe, Arbeitsanforderungen und Berufsbilder in den Unternehmen. Manuelle Tätigkeiten werden in bestimmten Branchen durch Automatisierung ersetzt. Die Frage ist: Wie kann digitaler, technischer Fortschritt zur sozialen Innovation
    werden und auch gesamtgesellschaftlich relevant sein?
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